Sie sind hier:

Vorsicht vor dubiosen Jobangeboten als "Finanzagenten"

Die Betrugsmasche:

20 Euro Banknote hängt an einer Wäscheleine

Vielleicht haben Sie schon einmal Anzeigen oder Nachrichten gesehen wie:

  • "Schnelles Geld mit wenig Aufwand!"
  • "Verdien Dein Geld einfach durch Weiterleitung von Überweisungen oder durch das Empfangen, Umlabeln oder Weiterleiten von Paketen!"
  • "Easy Job: Dein Konto arbeitet für Dich!"

Oder Sie wurden angesprochen ,

  • Ihr eigenes Bankkonto zur Verfügung zu stellen?
  • ein neues Bankkonto zu eröffnen und die Zugangsdaten an Unbekannte weiterzugeben?
  • Bargeld entgegen zu nehmen und weiterzuleiten (persönlich oder auf dem Postweg)?
  • Bargeld bei Geldtransferdienstleistern einzuzahlen?

ACHTUNG! Was nach einem einfachen Nebenverdienst klingt, kann Sie in ernsthafte Probleme bringen! Denn dahinter steckt die Betrugsmasche der sogenannten Finanzagenten oder "Money Mules".

Wie funktioniert der Betrug?

Kriminelle suchen gezielt nach Personen, die sie als Finanzagenten missbrauchen können – oft über soziale Netzwerke, Messenger-Dienste, dubiose Jobportale oder in der Bar oder Disco. Die Täter und Täterinnen treten freundlich und seriös auf, um Vertrauen zu gewinnen. Sie versprechen Ihnen eine einfache Möglichkeit, schnell Geld zu verdienen: Sie sollen lediglich Überweisungen empfangen und weiterleiten.

Das Geld, das auf Ihrem Konto eingeht, stammt jedoch aus kriminellen Machenschaften, beispielsweise aus Phishing-Betrug, Online-Betrug oder Identitätsdiebstahl. Indem Sie es weiterüberweisen oder bar abheben, helfen Sie unwissentlich den Tätern und Täterinnen, ihre Spuren zu verwischen. In den Augen des Gesetzes machen Sie sich damit der Geldwäsche strafbar.

Welche Konsequenzen drohen?

  • Strafverfahren: Geldwäsche ist eine Straftat nach § 261 StGB. Neben der Möglichkeit, dass die Polizei mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür stehen kann, drohen hohe Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.
  • Konto-Sperrung: Banken erkennen verdächtige Transaktionen und können Ihr Konto sperren oder kündigen. Ohne Bankkonto werden alltägliche finanzielle Angelegenheiten erheblich erschwert. Banken sind zudem gesetzlich verpflichtet, auffällige Transaktionen bei der FIU (Zoll) zu melden. Somit erhalten auch die Ermittlungsbehörden Kenntnis davon.
  • Haftung für entstandene Schäden: In manchen Fällen können Geschädigte versuchen, das von Ihnen weitergeleitete Geld von Ihnen zurückzufordern.
  • Mitschuld an weiteren Straftaten: Die Täter und Täterinnen nutzen Ihr Konto, um Gelder aus kriminellen Aktivitäten zu verschleiern. Sie können so unwissentlich Teil einer groß angelegten Betrugsstruktur werden.

Wie kann man sich schützen?

  • Seien Sie misstrauisch bei Jobangeboten, die „schnelles Geld ohne Arbeit“ versprechen. Seriöse Unternehmen verlangen niemals die Nutzung Ihres privaten Bankkontos für Finanztransaktionen.
  • Überweisen oder empfangen Sie niemals Geld für Fremde! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und nehmen Sie sich Zeit, Angebote zu hinterfragen.
  • Geben Sie Ihre Bankdaten niemals leichtfertig weiter! Seriöse Arbeitgeber benötigen keine privaten Kontodaten im Bewerbungsprozess.
  • Melden Sie verdächtige Angebote der Polizei! Selbst wenn Sie sich nicht sicher sind, hilft eine Meldung, kriminelle Netzwerke aufzudecken.
  • Selbst wenn strafrechtlich noch nichts geschehen ist, bieten viele Verbraucherschutzzentralen ein umfassendes Informations- und Beratungsangebot an.

Sie haben ein verdächtiges Angebot erhalten oder sind betroffen?

Wenn Sie glauben, dass Sie in eine solche Masche geraten sind oder bereits Geldtransaktionen für Fremde (bewusst oder unbewusst) durchgeführt haben:

  • Melden Sie sich sofort bei der Polizei! Erstatten Sie Anzeige, um sich rechtzeitig zu schützen.
  • Informieren Sie Ihre Bank und lassen Sie verdächtige Transaktionen prüfen. Falls notwendig, sperren Sie Ihr Konto, um weiteren Missbrauch zu verhindern.
  • Sammeln Sie alle Informationen, die Ihnen vorliegen (Chatverläufe, E-Mails, Kontobewegungen), um den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung zu helfen.

Bleiben Sie wachsam – und lassen Sie sich nicht ausnutzen!